Ostfriesischer Apfeltag 2025
Moin,
was war das für ein gelungener Tag!
Am 28. September 2025 fand der Apfeltag des Vereins Ostfrieslands Streuobstwiesen e.V. im Europahaus in Aurich statt. Seit der Vereinsgründung sind 10 Jahre vergangen. Anlass genug, dies ausgiebig zu feiern.
Ihr wart da?! Super, das freut uns sehr!
Hattet Ihr auch so viel Spaß wie wir?
Lasst uns gemeinsam dieses schöne Fest noch einmal Revue passieren:
Das Europahaus in Aurich mit seinem wundervollen Garten und geeigneten Räumen erwies sich als der ideale Austragungsort.
Bei sehr schönem Herbstwetter konnte das bunte Programm um 11:00 Uhr starten. Bis mittags begleitet wurde der Apfeltag von der Veranstaltung „Faires Frühstück“, die von Weltladen und der Stadt Aurich ausgerichtet wurde.
Passend zum Titel, konnte vieles rund um den Apfel hautnah erlebt oder gehört werden.
So haben zahlreiche Interessierten die informativen Vorträge von Michael Seewald, Michael Theiß und Rolf Witt gehört. Matthias Bergmann für die Jägerschaft ergänzte die Vortragsreihe mit einem interessanten Vortrag zur Wiederansiedlung des Steinkauzes.
All denjenigen, die gerne „was in der Hand haben“, bot die Apfel- und Birnenausstellung jede Menge „Greifbares“. Viele Besucher:innen zeigten sich erstaunt über die Vielfalt an Apfel- und Birnensorten. Wer mehr wissen wollte, bekam von Onno Ahrends und Jonny Süssen sachkundige Informationen.
Besonders nachgefragt waren die beiden Pomologen Ariane Müller und Gerold Brüntjen, die zur Unterstützung ihre Kollegen Volker Wiemken und Dietmar Coordes mitbrachten. Als ausgewiesene Spezialisten, die eine Vielzahl von Apfel- und Birnen-Sorten kennen und bestimmen können, waren sie den ganzen Tag gefordert. Manch Apfel stellte sie vor eine knifflige Aufgabe. Ihr habt auch einen Apfel bestimmen lassen? Dann sagen wir Euch und allen, die in der teils langen Warteschlange ausgeharrt haben: „Danke für die Geduld!“.
Der Stand der Buchhandlung am Wall bot Lesenswertes zum Apfel und mehr in Papierform.
Mit der Jägerschaft, dem Landkreis Aurich und dem BUND gab es weitere Infostände mit Bezug zu Streuobstwiesen.
Deren (Boden-)Pflege ist auch eine wichtige Aufgabe. Alle die Lust bekamen, im eigenen Garten oder der eigenen Streuobstwiese selbst Hand anzulegen, konnten sich bei Michael Seewald in die Kunst des Sensens einweisen lassen.
Und auch der Wunsch, einen eigenen Apfelbaum mit nach Hause zu nehmen, konnte durch Andreas Kläne erfüllt werden.
Natürlich gab es auch vor Ort gepressten Apfelsaft, den man sofort genießen konnte. Die Familien Soeken und Dirks waren an diesem Stand fleißig am Werk.
Wer Lust auf etwas zum Mitnehmen hatte, konnte bei Matthias Bergmann unterschiedliche Apfelsorten kaufen, oder diese in bereits gepresster Form im praktischen 1l oder 3l Bag beim Verein Blühendes Emden e.V. erwerben.
Etwas mit Alkohol bot die Amdörper Ciderei an. Hier bot sich die Gelegenheit, Apfelcidre zu probieren und natürlich zu kaufen.
Habt Ihr auch Euren persönlichen Genussmoment erlebt? Vielleicht mit einem leckeren Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee? Oder doch lieber mit was Gegrilltem?
Das gastronomische Angebot war sehr verlockend!
Die Abiturjahrgang des Auricher Gymnasiums bot im Kaminzimmer Kaffee und selbstgebackenen Kuchen sowie Kaltgetränke zum Verkauf an. Der Eiswagen um die Ecke ließ manches Kinderherz höher schlagen. Zur süßen Fraktion gehörten auch Ilse Gerken und Familie Becker, die u.a. Seifen und Rapshonig im Angebot hatten. Nebenbei ließ sich hier per Schaubeute auch ein Blick auf die „Honig-Erzeuger“ werfen.
Eher etwas Handfestes bot der Johannshof aus Strackholt. Er verkaufte lecker Gegrilltes ebenso wie Kürbissuppe – alles in Bio-Qualität. Und dann war da noch die geschmackvolle Heidschnucken-Bratwurst vom Biohof Beckers. Hier bot sich auch gleich die Gelegenheit, ein kuschliges Schaffell zu erwerben.
Ein Stand mit kosmetischen Produkten und Seifen ergänzte das Angebot. Bei der Seifenmanufaktur Gerken konnte man allerlei Schönes für die Haut mit nach Hause nehmen.
Hatten Eure Kids auch viel Spaß?
Wir jedenfalls haben in viele glückliche Kinderaugen geschaut. Die meisten Follower hatten die drei echten! Heidschnucken und der geduldige Hütehund, die Nadja und Werner Beckers dankenswerterweise mitgebracht hatte.. Im eigens hergerichteten Kinderbereich hatten Wiebke Carreno und Lea Wiards einiges Interessantes vorbereitet. So gab es z.B. Quizfragen zum „Lebensraum Streuobstwiese“ – und als Belohnung winkte ein Apfel. Gebastelt werden konnte natürlich auch. So ist manch hübscher Scherenschnitt entstanden, der stolz nach Hause getragen werden konnte.
Die Stunden rauschten 1, 2, 3 – schon war es 17:00 Uhr und das schöne Fest war vorbei.
Was bleibt ist Dank!
Danke,
Ihr möchtet mehr tun?
Ihr habt Gefallen gefunden am Thema „Streuobstwiese“ und wollt mehr wissen?
Ihr habt selbst eine Streuobstwiese und freut Euch über die Möglichkeit fachkundiger Beratung?
Ihr wollt Euch gerne aktiv am Ausbau und Erhalt von Streuobstwiesen in Ostfriesland beteiligen?
Wir, der Verein Ostfrieslands Streuobstwiesen e.V., freuen uns stets über neue Mitglieder. Den Aufnahmeantrag findet Ihr auf unserer Website unter „Der Verein/Mitglied werden/Kontakt und Mitgliedschaft.
Ihr würdet gerne die Arbeit unseres Vereins Ostfrieslands Streuobstwiesen e.V. einmalig oder wiederkehrend mit einer Spende unterstützen?
Darüber würden wir uns ebenso sehr freuen. Als gemeinnütziger Verein arbeiten wir ehrenamtlich und verwenden die Mittel ausschließlich zur Erreichung unserer Vereinsziele. Die Vereinssatzung findet Ihr auf unserer Website unter „Der Verein/Satzung“. Spenden überweist Ihr bitte auf folgendes Konto:
Kontoinhaber: Ostfrieslands Streuobstwiesen e.V.
IBAN: DE58 2856 2297 0409 6894 02
BIC: GENODEF1UPL
Kreditinstitut: Raiffeisen-Volksbank eG A
Verwendungszweck: Streuobsttaler
Ihr möchtet gerne angerufen werden, oder habt andere Fragen?
Dann nutzt unsere Kontakt-E-Mail-Adresse:
info@ostfrieslands-streuobstwiesen.de
Wir melden uns bei Euch.
Verfasserin: Gabriela Kubala
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Eine Landschaft zum Genießen
Bei schönstem Frühlingswetter haben sich am Sonntag, 27.04.2025, Mitglieder des Vereins Ostfrieslands Streuobstwiesen e.V. und Interessierte zu einem Spaziergang durch das gerade zu bestaunende Obstblütenmeer in Aurich-Rahe getroffen. Los ging es am Parkplatz Upstalsboom. Unter fachkundiger Führung durch unser Vereinsmitglied Matthias Bergmann erhielten die Teilnehmenden in dem rund zweieinhalb Stunden dauernden Rundgang vielfältige Informationen zur Flora, Fauna und zur Geschichte dieses Landstriches.
Unwissende wurden über die Bedeutung von Upstalsboom ebenso kurzweilig aufgeklärt wie über den großen ökologischen Wert der teils Jahrhunderte alte Wallhecken. Zusammen mit den darin wie eingebettet liegenden Streuobstwiesen bietet sich Wanderern wie Radfahrern ein Naturerlebnis der besonderen Art. Dank des großen Engagements der Jägerschaft Aurich gibt es auch erste Erfolge bei der Wiederansiedlung des Steinkauzes. Der Steinkauz war bis in die Siebzigerjahre in Ostfriesland heimisch, danach aber wegen des Verschwindens seiner Lebensgrundlage ausgestorben. Streuobstwiesen leisten hier einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.
Leider ist dieses Naturidyll durch den geplanten Bau der Bundesstraße B 210n, die u.a. durch Rahe führen soll, stark gefährdet. Ein einzigartiger Lebensraum für eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren würde damit unwiederbringlich zerstört.
Doch damit nicht genug: Ostfriesland würde eine einzigartige Kulturlandschaft verlieren.
Hoffen wir, dass die Einsicht bei den Verantwortlichen siegt, und es nicht so weit kommt.
Ihr möchtet mehr über Streuobstwiesen und die Arbeit des Vereins wissen?
Auf unserer Website findet Ihr dazu viele Informationen. Nutzt auch gerne unsere Kontakt-e-Mail-Adresse:
info@ostfrieslands-streuobstwiesen.de
Verfasserin: Gabriela Kubala
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Winter - Sonne - Arbeit
Habt Ihr heute auch schon wieder Lust auf einen schönen Apfel oder eine aromatische Birne aus heimischen Streuobstwiesen? Ja, dann geht es Euch wie uns. Vor dem Genuss steht jedoch die Arbeit. Damit ein Obstbaum einen guten Ertrag bringt, muss er (möglichst) regelmäßig geschnitten werden. Für viele Obstbaumsorten ist dafür jetzt die richtige Jahreszeit.
Ausgestattet mit passenden Werkzeugen, wie Schneidgiraffen, Sägen und Leitern, trafen sich deshalb erfahrene und neu hinzugekommene Vereinsmitglieder/Interessierte an mehreren Tagen zum ehrenamtlichen Obstbaumschnitt.
Los ging es am 15. Februar 2025 mit Obstbäumen der Gemeinde Brockzeteln. Die Gemeinde hatte sie in den letzten Jahren an mehreren Straßen gepflanzt. Dank vieler Helfer ging es zügig voran. Natürlich war auch Zeit zum Fachsimpeln und zur Wissensweitergabe.
Am 19. und 20. Februar trafen sich erneut einige Vereinsmitglieder – diesmal in Aurich-Rahe. Dort hat die Stadt Aurich über die Jahre viele Obstbäume gepflanzt. Die ausgewählten Obstbäume sind 10 - 15 Jahre alt und hatten einen Schnitt dringend nötig. Mit viel Erfahrung wurden sie wieder „in Form“ gebracht.
Der Verein bedankt sich bei allen, die diese Aktionen aktiv unterstützt haben.
Ihr möchtet mehr über Streuobstwiesen und die Arbeit des Vereins wissen?
Auf unserer Website findet Ihr dazu viele Informationen. Nutzt auch gerne unsere Kontakt-e-Mail-Adresse: info@ostfrieslands-streuobstwiesen.de
Wir freuen uns auf Euch!
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Workshop Okulieren
Pfropfen, kopulieren und okulieren – diese Vokabeln mögen bei Laien schlüpfrige Assoziationen hervorrufen. In Wahrheit handelt es sich hierbei um harmlose Fachbegriffe des Obstbaus, die Methoden zur Veredelung von Obstbäumen beschreiben.
Die meisten unserer Vereinsmitglieder bevorzugen in ihren Gärten oder Obstwiesen traditionelle und regionale Apfel-, Birnen- und Zwetschgensorten, die optimal an die Klima- und Bodenverhältnisse in Ostfriesland angepasst sind. Mit solchen alten Sorten ist es möglich, ohne den Einsatz von Pestiziden gesundes Obst zu erzielen, das kaum von Schädlingen befallen wird und zudem die wenigen Obstsorten, die im Supermarkt angeboten werden, geschmacklich weit übertrifft. Darüber hinaus sind viele alte Apfelsorten sogar für Apfelallergiker geeignet, da sie sogenannte Polyphenole enthalten, die durch ihre entzündungshemmende Wirkung besser verträglich sind.
Will man alte Obstsorten erhalten oder vermehren, muss man ein Stück von einer Edelsorte auf eine sogenannte Unterlage veredeln. Dazu gibt es verschiedene Methoden, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten des Jahres Anwendung finden. In den Monaten Juli und August funktioniert die Veredelung durch Okulation. Dazu entnimmt man ein „Auge“ (also eine Knospe) aus einem Edelreis der gewünschten Obstsorte und transplantiert es unter die mittels eines T-Schnitts aufgetrennte Rinde der Veredelungsunterlage. Mit etwas Glück treibt die in die Unterlage eingesetzte Knospe im folgenden Frühjahr aus und man erhält einen Baum der gewünschten Sorte.
Während viele unserer Vereinsmitglieder seit Jahren mit Erfolg ihre Obstbäume mittels der im zeitigen Frühjahr gebräuchlichen Veredelungsmethoden der Kopulation und des Rindenpfropfens vermehren, hat sich herausgestellt, dass sich bisher relativ wenige von uns an das eigentlich gar nicht kompliziere Okulieren herangetraut haben. Um dies zu ändern, haben wir uns nun auf einen sonnigen Nachmittag mit ca. zehn interessierten Obstfreunden aus Ihlow, Aurich, Großefehn und Emden getroffen, um im gemütlichen Rahmen nach Kaffee und Kuchen von Manfred Uphoff die Kunst des Okulierens zu lernen. In der Theorie haben alle verstanden, wie das Okulieren funktioniert. Ob jedoch unsere praktischen Versuche erfolgreich waren, muss sich erst noch zeigen: Jetzt brauchen wir viel Geduld, bis wir endlich wissen, ob unsere Veredelungen angewachsen sind, denn ob die Knospen austreiben, wird sich erst im kommenden Frühling zeigen!
Verfasser: Manuel Becker
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© 2018
Ostfrieslands Streuobstwiesen e.V.