Ostfrieslands Streuobstwiesen e.V. 

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Eine Landschaft zum Genießen

Bei schönstem Frühlingswetter haben sich am Sonntag, 27.04.2025, Mitglieder des Vereins Ostfrieslands Streuobstwiesen e.V. und Interessierte zu einem Spaziergang durch das gerade zu bestaunende Obstblütenmeer in Aurich-Rahe getroffen. Los ging es am Parkplatz Upstalsboom. Unter fachkundiger Führung durch unser Vereinsmitglied Matthias Bergmann erhielten die Teilnehmenden in dem rund zweieinhalb Stunden dauernden Rundgang vielfältige Informationen zur Flora, Fauna und zur Geschichte dieses Landstriches.
Unwissende wurden über die Bedeutung von Upstalsboom ebenso kurzweilig aufgeklärt wie über den großen ökologischen Wert der teils Jahrhunderte alte Wallhecken. Zusammen mit den darin wie eingebettet liegenden Streuobstwiesen bietet sich Wanderern wie Radfahrern ein Naturerlebnis der besonderen Art. Dank des großen Engagements der Jägerschaft Aurich gibt es auch erste Erfolge bei der Wiederansiedlung des Steinkauzes. Der Steinkauz war bis in die Siebzigerjahre in Ostfriesland heimisch, danach aber wegen des Verschwindens seiner Lebensgrundlage ausgestorben. Streuobstwiesen leisten hier einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.

Leider ist dieses Naturidyll durch den geplanten Bau der Bundesstraße B 210n, die u.a. durch Rahe führen soll, stark gefährdet. Ein einzigartiger Lebensraum für eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren würde damit unwiederbringlich zerstört.

Doch damit nicht genug: Ostfriesland würde eine einzigartige Kulturlandschaft verlieren.

Hoffen wir, dass die Einsicht bei den Verantwortlichen siegt, und es nicht so weit kommt.

Ihr möchtet mehr über Streuobstwiesen und die Arbeit des Vereins wissen?

Auf unserer Website findet Ihr dazu viele Informationen. Nutzt auch gerne unsere Kontakt-e-Mail-Adresse:
info@ostfrieslands-streuobstwiesen.de

Verfasserin: Gabriela Kubala


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Winter - Sonne - Arbeit

Habt Ihr heute auch schon wieder Lust auf einen schönen Apfel oder eine aromatische Birne aus heimischen Streuobstwiesen? Ja, dann geht es Euch wie uns. Vor dem Genuss steht jedoch die Arbeit. Damit ein Obstbaum einen guten Ertrag bringt, muss er (möglichst) regelmäßig geschnitten werden. Für viele Obstbaumsorten ist dafür jetzt die richtige Jahreszeit.

Ausgestattet mit passenden Werkzeugen, wie Schneidgiraffen, Sägen und Leitern, trafen sich deshalb erfahrene und neu hinzugekommene Vereinsmitglieder/Interessierte an mehreren Tagen zum ehrenamtlichen Obstbaumschnitt.

Los ging es am 15. Februar 2025 mit Obstbäumen der Gemeinde Brockzeteln. Die Gemeinde hatte sie in den letzten Jahren an mehreren Straßen gepflanzt. Dank vieler Helfer ging es zügig voran. Natürlich war auch Zeit zum Fachsimpeln und zur Wissensweitergabe.

Am 19. und 20. Februar trafen sich erneut einige Vereinsmitglieder – diesmal in Aurich-Rahe. Dort hat die Stadt Aurich über die Jahre viele Obstbäume gepflanzt. Die ausgewählten Obstbäume sind 10 - 15 Jahre alt und hatten einen Schnitt dringend nötig. Mit viel Erfahrung wurden sie wieder „in Form“ gebracht.

Der Verein bedankt sich bei allen, die diese Aktionen aktiv unterstützt haben.

Ihr möchtet mehr über Streuobstwiesen und die Arbeit des Vereins wissen?
Auf unserer Website findet Ihr dazu viele Informationen. Nutzt auch gerne unsere Kontakt-e-Mail-Adresse: info@ostfrieslands-streuobstwiesen.de

Wir freuen uns auf Euch!


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Workshop Okulieren

Pfropfen, kopulieren und okulieren – diese Vokabeln mögen bei Laien schlüpfrige Assoziationen hervorrufen. In Wahrheit handelt es sich hierbei um harmlose Fachbegriffe des Obstbaus, die Methoden zur Veredelung von Obstbäumen beschreiben.

Die meisten unserer Vereinsmitglieder bevorzugen in ihren Gärten oder Obstwiesen traditionelle und regionale Apfel-, Birnen- und Zwetschgensorten, die optimal an die Klima- und Bodenverhältnisse in Ostfriesland angepasst sind. Mit solchen alten Sorten ist es möglich, ohne den Einsatz von Pestiziden gesundes Obst zu erzielen, das kaum von Schädlingen befallen wird und zudem die wenigen Obstsorten, die im Supermarkt angeboten werden, geschmacklich weit übertrifft. Darüber hinaus sind viele alte Apfelsorten sogar für Apfelallergiker geeignet, da sie sogenannte Polyphenole enthalten, die durch ihre entzündungshemmende Wirkung besser verträglich sind.

Will man alte Obstsorten erhalten oder vermehren, muss man ein Stück von einer Edelsorte auf eine sogenannte Unterlage veredeln. Dazu gibt es verschiedene Methoden, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten des Jahres Anwendung finden. In den Monaten Juli und August funktioniert die Veredelung durch Okulation. Dazu entnimmt man ein „Auge“ (also eine Knospe) aus einem Edelreis der gewünschten Obstsorte und transplantiert es unter die mittels eines T-Schnitts aufgetrennte Rinde der Veredelungsunterlage. Mit etwas Glück treibt die in die Unterlage eingesetzte Knospe im folgenden Frühjahr aus und man erhält einen Baum der gewünschten Sorte.

Während viele unserer Vereinsmitglieder seit Jahren mit Erfolg ihre Obstbäume mittels der im zeitigen Frühjahr gebräuchlichen Veredelungsmethoden der Kopulation und des Rindenpfropfens vermehren, hat sich herausgestellt, dass sich bisher relativ wenige von uns an das eigentlich gar nicht kompliziere Okulieren herangetraut haben. Um dies zu ändern, haben wir uns nun auf einen sonnigen Nachmittag mit ca. zehn interessierten Obstfreunden aus Ihlow, Aurich, Großefehn und Emden getroffen, um im gemütlichen Rahmen nach Kaffee und Kuchen von Manfred Uphoff die Kunst des Okulierens zu lernen. In der Theorie haben alle verstanden, wie das Okulieren funktioniert. Ob jedoch unsere praktischen Versuche erfolgreich waren, muss sich erst noch zeigen: Jetzt brauchen wir viel Geduld, bis wir endlich wissen, ob unsere Veredelungen angewachsen sind, denn ob die Knospen austreiben, wird sich erst im kommenden Frühling zeigen!

Verfasser: Manuel Becker


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